Treffpunkt für die Demo: 13.00 Uhr Bahnhofsvorplatz
Aufruf für die Aktionswoche
"Schluß mit dem Theater. Alternative Jugendkultur statt brauen Lifestyle. Naziläden dicht machen."
In der letzten Zeit rückte mal wieder die Problematik "Rechtsextremismus" nicht nur in Sachsen-Anhalt in die öffentlich politische Diskussion. Anlässe dafür gibt es eigentlich immer.
Alt- und Neonazis sitzen in den deutschen Parlamenten. Rassistische Ressentiments werden von allen Parteien jeglicher Coleur vertreten. Die NPD versucht öffentlich menschenverachtende Positionen salonfähig zu machen und scheint dabei recht erfolgreich zu sein.
Besonders großes Aufsehen in den Medien erhielt der Übergriff von einem rassistischen Mob auf eine Gruppe Inder in Mügeln. Mügeln ist ein exemplarisches Beispiel dafür, wie weit Neofaschisten in gesellschaftliche und soziale Räume eingedrungen sind und diese zum Teil besetzt haben. Sowohl die anwesenden Bürger, als auch Verantwortliche von städtischen Ämtern relativierten den rassistischen Übergriff und deckten diesen sogar.
Ein weiteres Beispiel ist Halberstadt, wo Neonazis ständig "nicht rechte" Jugendliche angreifen. Auch hier können wir ähnliche Mechanismen entdecken. Die Polizei greift bei Überfällen nicht ein und stellt Ermittlungen gegen die Täter frühzeitig ein. Gegen verantwortliche Beamten welche solche Vorgänge zu verantworten haben wurden bereits Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Weitere Beispiele dafür gibt es genug. Nach einem Überfall auf eine Vietnamesische Familie in Burg wurde die rassistische Polizeipraxis in sämtlichen Tageszeitung thematisiert.
Diese Ereignisse sind nur ein Bruchteil dessen, was tagtäglich auf den Straßen und unserem Umfeld passiert. Traurige Beispiele die keine Ausnahme, sondern die Regel sind.
Herausstechend sind in diesem Kontext auch die anwachsenden Zahlen von NPD Wählern. In Sachsen und Meck- Pom sitzen Neonazis der NPD in den Parlamenten. Überwiegend in ländlichen Regionen ist eine Stärkung neofaschistischer Strukturen zu beobachten.
Während der Staat immer mehr soziale Räume (Jugendclubs, Vereine, kostenlose Freizeitangebote) abbauen lässt, nutzen die Nazis diese Lücken und die Unzufriedenheit der Bürger, in dem sie ihre Strukturen anbieten und genau die Lücken versuchen zu füllen.
Die Regierung der BRD fängt in diesem Zusammenhang lediglich wieder an über ein NPD Verbotsverfahren nachzudenken.
Wir stellen uns die Frage, ob das die endgültige Lösung oder überhaupt eine Lösung sein kann?
Wir sagen nein. Es ist richtig, dass ein Verbot der NPD sie politisch und finanziell schwächen würde. Dennoch ist uns klar, dass Verbote staatlicherseits lediglich Augenwischerei sind. Sie ändern nichts an den sozialen Problemen und den Anknüpfungspunkten für faschistische Organisationen.
Des weiteren können solche Verbote sicherlich, früher oder später, auch auf eine linke Bewegung zurückfallen.
Es müssen andere, von uns organisierte Strukturen aufgebaut werden, um Faschisten und Rassisten langfristig überhaupt bekämpfen zu können.
Unter dem Motto: "Schlusz mit dem Theater. Alternative Gegendkultur statt brauen Lifestyle. Naziläden dicht machen." findet in der Woche vom 2.11.-11.11.07 einige Aktionstage statt, um sich im Ansatz genau diesem Problem in Magdeburg zu stellen.
Magdeburger Zustände
Die alltägliche Gewalt auf Magdeburgs Strassen gegen MigrantInnen & alternative Jugendliche hält unvermindert an.
Kneipen und Clubs welche eigentlich als alternativ galten wurden und werden scheinbar öfter von Nazis besucht.
So bleiben Konflikte leider nicht ausgeschlossen.
So wurde am 26.August.2007 ein Iraker von dem vorbestraften Nazi Martin S. erst mit rassistischen Parolen beleidigt und später mit einem Baseballschläger zusammengeschlagen. Danach hetzte er seinen Hund auf den Mann, und befahl ihm in die Kehle zu beißen. Der Täter Martin S. stammt aus dem JN/NPD Umfeld.
Auch im bisher alternativ dominanten Stadtteil Stadtfeld treten Nazis immer offensiver und aggressiver auf. So erscheinen des öfteren Sprüherein mit den Slogan: "Nationale Aktivisten Stadtfeld", oder vereinzelte Transparentaktionen.
Weiterhin ist festzustellen, dass auch Suff- und Stiefelglatzen aus Sudenburg Stadtfeld als ihre neue Spielwiese sehen.
Einen medialen Höhepunkt erlebte die Landeshauptstadt wohl diesen Sommer, als im neuen Wahrzeichen, der Grünen Zitadelle, ein Naziladen namens "Narvik" eröffnete. Eine Tatsache, die die Stadt nicht wie üblich ignorieren konnte. So entwickelte sich ein unterschiedlicher aber sehr bunter und auch kreativer Widerstand gegen das Narvik.
Jedoch gilt die grundsätzliche Aufmerksamkeit lediglich dem Hundertwasserhaus sowie der Marke Thor Steinar.
Dieses Haus ist die neuste Touristenattraktion in Magdeburg und lockt somit viele Menschen in die Landeshauptstadt. So wird eine Imagekampagne gegen die Nazimarke "Thor Steinar" betrieben, in der sich sogar unsere Justizministerin als Antifaschistische Vorkämpferin präsentieren kann.
Durch diese scheinheiligen Aktionen wird nur wieder ein politisches Engagement vorgeheuchelt. Ohne dabei die realen Ausmaße von rassistischer und faschistischer
Gewalt überhaupt öffentlich vermitteln zu wollen.
Die alltägliche Gewalt geht selten von den Nazikadern aus, mehr doch von einem rassistischen Umfeld.
Jedoch sind es Mitglieder der JN/NPD welche über einen eigens gegründeten Verein den „Nazijugendklub" Standarte36 angemietet haben.
Dort werden jugendliche Neonazis geistig und Körperlich gegen die Feinde Deutschlands geschult und radikalisiert.
Der Club wird wahrscheinlich noch vor Ende November Geschlossen sein
Eine Abschiedsparty wird es auch geben . Genau wie einen neuen Club.
Die Örtlichkeit ist noch nicht bekannt aber er existiert bereits.
Verbote und Imagekampagne bringen uns hier nichts.
Nur der offensive Kampf gegen ihre Strukturen und ihren Kader wird uns helfen sie zurückzudrängen.
Den Antifaschistischen Widerstand organisieren
Ein offensiver antifaschistischer Widerstand hat nicht nur in der Vergangenheit gezeigt, dass es möglich ist die Nazischläger in die Schranken zu weisen und sie aus einzelnen Stadtteilen zu vertreiben. Wir haben oft genug faschistische Gewalt erlebt und immer wieder die Erfahrung gemacht, dass wir uns selbst gemeinsam organisieren müssen, um uns und andere schützen zu können und gleichzeitig den Nazis den Wind aus den Segeln zu nehmen. Unsere Aufgabe als antifaschistische Jugendkultur sollte nun darin bestehen, breite Teile der Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen, wie und wo Nazis immer häufiger auftreten, um ihr Umfeld einzuschränken.
Es ist sehr wichtig, Kinder und Jugendliche dazu animieren, nicht einfach nur weg zuschauen, sondern sich gemeinsam miteinander gegen die anwachsende Nazibrut zu wehren.
Um den Faschisten gemeinsam entgegentreten zu können, bedarf es den Aufbau von Strukturen und Räumen, welche von Jugendlichen selbst gestaltet und aufgebaut werden können. In denen Solidarität und Kollektivität im Vordergrund stehen und in denen für Rassismus und Faschismus kein Platz ist.
Antifaschistische Jugendarbeit muss dabei immer auch in andere Nicht rechte Sub-/Jugendkulturen hinein wirken.
Um somit ein frühes antifaschistisches Verständnis auch bei „normalen" Jugendlichen aufbauen zu können
Wir brauchen eine antifaschistische subgesellschaftliche Basis im Kampf gegen die Nazis. Diese aufzubauen bedarf zeit und auch gegenseitige Toleranz.
Doch Jeder Mensch sollte einen Anspruch haben frei und ohne Angst leben zu können,
Lasst uns gemeinsam die Nazis in Magdeburg und überall bekämpfen.
In diesem Sinne, auf zu den Aktionstagen!
Organisiert euch gegen das Nazipack!!!
Die Schließung von Naziläden selbst in die Hand nehmen!
Linkes Bündnins Magdeburg
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